auf dem weg zu dir


vertrau nicht mir!
vertrau nicht meiner liebe,
denn sie ist mein.
vertraue dir!
vertraue deiner liebe –
nur sie
kann für dich da sein
und mich und andere ertragen lassen.

sie begleitet dich –
ist immer für dich da,
wenn du ihr raum gibst.
sie ist für dich da,
wenn du traurig bist –
wärmt dich,
beschützt dich.

sie beruhigt deine wut und deinen hass,
wenn du dich gekränkt oder eingeengt fühlst –
lässt dich verzeihen können.
sie erfüllt dich
und lässt dich
in der freude staunend schweigen.

hab keine angst
vor ihr,
denn sie nimmt dir die angst –
sie ist dein zuverlässigster begleiter.

du kannst sie nicht verlieren –
nur ignorieren –
ihr misstrauen –
sie nicht spüren,
weil sie sich nicht wehrt,
wenn du ihr die verantwortung für dein leid gibst.
sie erträgt dich
und dies kannst Du nur sehen,
wenn du bist
ihr zugewandt.

nimm in den Arm
dich selbst
und spüre ihre wärme –
begrüße sie,
vielleicht zaghaft erst einmal –
sie füllt dann deine leere.

du hast alle zeit der welt
auf dieser welt,
um ihr zu begegnen. –
dich auf sie einzulassen,
denn sie kann dich nie verlassen,
weil sie dein ist,
weil du sie bist. –
sie wird immer auf dich warten.

du kannst sie nicht verletzen,
weil sie dich liebt,
so – wie auch immer du gerade bist.

wenn du sie spürst,
bist du sie selbst
und also
du du selbst. –
vertraust dir selbst
und kannst dich allen schenken –
kannst lächeln,
bist entzückt,
wirst schweben –
willst vielleicht nur tanzen.

sie gibt dir kraft –
sie gibt dir mut –
lässt leiden dich ertragen.
doch wenn du sie suchst
bei einem andern, –
du sie nicht siehst –
weil sie steht hinter dir.

du kannst nicht
liebe eines andren zu dir spüren –
nur deine liebe zu dir selbst
und dann zum andren.

denn was du spürst,
wenn du die liebe spürst,
ist deine freiheit, –
sein zu können – wie du bist.
vertraust du nicht dir,
sondern
der liebe eines andern –
du sklave dieser liebe wirst.

doch diese liebe wird vergehen,
weil sie die freiheit nicht mehr kennt. –
du bist von deiner liebe abgewandt –
spürst wut und angst –
das leben erscheint unentspannt.

die liebe ist das glück –
zu seien
wie man ist.
doch dieses glück
lässt sich nicht teilen.

nur die freude
kann man schenken
und schön ist's,
wenn sie auch empfangen wird.

doch will der andere sie nicht haben,
hat er wohl angst –
die eigene liebe
darunter
zu begraben.
und will man glücklich machen ihn,
die freiheit stets verliert -
die doch das eigene glück gebiert.

so bist du einsam immer da
und doch gemeinsam. –
bist freude,
wenn du schenken
oder auch empfangen darfst. –
bist trauer oder wut
spürst du die angst
in dir, –
spürst du die angst
der andren.

doch schenkst du –
kannst du nichts verlieren –
schenkst du von deinem überfluss.
doch fühlst du dich arm –
spürst deine angst –
wirst du nur handeln oder tauschen wollen, –
suchst du nach macht,
um andre zu beherrschen,
durch gewalt,
durch mitleid geben
und auch holen.

auch kann die liebe nicht bewerten,
ob etwas gut,
ob etwas böse sei.
doch kannst du durch sie spüren,
wohin dich menschen, dinge, wege führen.

woher nun stammen diese worte.
ich glaub –
sie sind in allen von uns da.
ich war nur frei,
sie aufzuschreiben,
als ich aufgeschlossen war.

doch versteh sie richtig! –
sie sind nicht da zum messen,
wer besser und wer schlechter sei.
auch lässt sich liebe nicht beweisen,
denn dann ist sie nicht mehr frei.

liebe kann auch niemals herrschen,
sie steht als angebot stets offen.
und sind wir frei
und spüren uns selbst,
bleibt auch nichts mehr zu hoffen.

peter zimolong – 11/2006